...endlich abschließen...

durfte ich dann letztendlich heute mit meinem schweren Rennradunfall Anfang August 2008. Die körperlichen Auswirkungen waren soweit abgeklungen. Die psychischen - je nach Person - bleiben natürlich länger…. Ich war ja bereits Ende September wieder aufs Rennrad gestiegen damit ich keine Hürde im Kopf aufbaue…

Ich war im August morgens gemütlich auf meiner Frühstücksrunde gewesen….. Ich schätze daß ich in dem Moment rund 30 Kilometer pro Stunde drauf hatte….. als die Autotür aufging. Ich nahm sie wahr als sie meine Schulter bereits berührte….

Ich wurde apprupt abgebremst, hing irgendwie in einer hundertstel Sekunde über der Tür, und fiel dann nach rechts aussen runter auf den Teer. Gut daß mir der Mann schnell aufhalf - und: daß kein nachfolgender und entgegenkommender Verkehr kam, sonst wäre ich drunter gewesen.

Ein unglaublicher Moment. Ich bin fit, ich bin stark, ich fahre, ich existiere, ich lebe - und zack - werde ich abgebremst von einer Autotür - gesteuert von einem Menschen der in dem Moment einfach unachtsam war und nicht auf den Straßenverkehr geachtet hat - er hat einfach nicht geschaut ob etwas von hinten kommt.

Ich wurde mit dem Notarzt ins Krankenhaus gebracht - der Arzt wollte nicht verantworten mich an eine Praxis einfach zu lassen, nach mehrfacher Bitte wurde ich dann in das Krankenhaus bei uns nebenan verbracht - mit Blaulicht und Sirene - wow. (Der Unfall war zwischen Rösrath und Hoffnungsthal, wir wohnen quasi neben dem evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach.

Dort blieb ich bis zum nächsten Mittag (der Unfall war gegen 8 Uhr morgens) - man ließ mich nicht heim. Ich bekam mehrere Ultraschall-Untersuchungen, Blut- und Urinproben und ich wurde aufs genaueste hinsichtlich der Vitalfunktionen beobachtet - dies auch mitten in der Nacht.

Ich hätte nicht gedacht daß es so heftig war, aber wohl dann doch. ein Walnußgroßes Loch im Schulterfleisch. Mehrfaches Röntgen. Nichts gebrochen. Ein Wunder. Die Wunde muss also „nur“ genäht werden. Das gestaltete sich allerdings zu einer Herausforderung, denn als es endlich nach einer dreiviertelstunde genäht war, gefiel es der Ärztin nicht und sie hat es wieder aufgeschnitten und noch ein bisschen mehr! Zum Glück. Sie hat es dann in mehreren Schichten genäht, so daß es dann besser aussehen und sich anfühlen soll.

Der Unfallverursacher hatte sich bereits sofort entschuldigt. Sogar noch 2 Tage später rief er mich an und erkundigte sich nach meinem Befinden.

Für die Odysee die ich sodann mit den Versicherungen und der Anwaltskanzlei hatte, konnte er ja nichts - obwohl er der Auslöser war, der Arme.

Daß ich mich im Anwaltsbüro vertan hatte, merkte ich recht schnell. Aber den Anwalt in einer laufenden Sache zu wechseln - da bleibt der Mandant auf den Kosten hängen. Drum blieb ich einfach wach dabei. Es hat 2 Monate gedauert, bis ich die entstandenen Reparaturkosten erstattet bekam - sorry,von meinem ehemaligen Chef kenn ich das echt anders - und nunmehr 5 Monate bis ich mein Schmerzensgeld bekam.

3 Din-A 4 Seiten habe ich vorformuliert. Habe 3 Stunde darüber gebrütet und die Arztberichte durchgesehen und ausgewertet und formuliert - was alles war und so. Und der Anwalt musste meine Formulierung nur übernehmen. Forderte den Betrag X - ….. den die Versicherung in Nullkommanix akzeptierte ….

(hallo? wenn sofort das geld gezahlt wird was gefordert wird, wurde zu wenig gefordert!!!)

Welches dann bereits Anfang Dezember angekündigt war. Und was macht eine brave Haushexe? wünscht sich nichts für sich sondern eine Küchenmaschine, die sie dann auch rasch kauft. Und nun durfte ich noch 6 Wochen bangen ob ich das Geld nun letztendlich wirklich bekome. Der Oberhammer …

Wöchentlich seit Mitte Dezember ruf ich in der Anwaltskanzlei an - nein das Geld ist noch nicht da, wir melden uns sofort….. Mitte Januar habe ich sodann nochmals ausdrücklich nachgefragt. Nein das Geld ist noch nicht da - sie würden sofort hören….

Seine Rechnung sei schon bezahlt. Das würde ihn auch wundern.

(Hallo? Anwaltskosten kommen immer NACH der Hauptsumme)

Hmmmmmmmmmmmmm - da ich 10 Jahre selbst in einer Anwaltskanzlei gearbeitet habe und wirklich aufs genaueste auch weiß wie es dort abgeht - mein Anwalt war wirklich sehr genau und gründlich gut echt gut, das muss ich mal sagen - kam mir das echt komisch vor.

Nachdem mir nochmals vom Anwalt versichert wurde daß das Geld noch nicht da sei rief ich kurzerhand selbst bei der gegnersichen Versicherung an. - Das Geld ist seit 2,5 Wochen beim Anwalt - ach!!!!

Nachdem ich dies ihm schlichtweg mitteilte hab ich nichts mehr von ihm gehört. Eine kommentarlose Überweisung des Geldes. Unglaublich oder? Zumal er mir versicherte vor 2 Tagen noch mit der gegnerischen Versicherung gesprochen zu haben - die Sache sei in Bearbeitung. …. Das kann ja nur gelogen sein. Denn der Versicherungsfritze hat mir gegenüber am Telefon sofort gesagt daß das Geld am 05.01. raus war an den Anwalt. ….

Eine unglaubliche Geschichte. ….

Und ich merke mal wieder - was Du rufst kommt. Ich hatte von Anfang an Angst daß der Anwalt nicht so gut ist wie ich es gewohnt bin und es gerne hätte - und es war so. Und es wurde geschludert und geschludert - auch davor hatte ich Schiss. Gut daß ich als zur Zeit ehemalige Anwaltsgehilfin so gut hinterher war. Ich will nicht wissen wann ich mein Geld bekommen hätte - oder ob überhaupt, wenn ich nicht bei der gegnerischen Versicherung selbst nachgefragt hätte….

Und - vielen Dank für die Übertragung des Mandates - wir können die Sache nun erfreulicherweise abschließen. Den Satz schreib ich mir selbst. Ich habs gut gemacht.

Aber was ich doch heftig finde, ist daß die gegbnerische Versicherung nicht die 20,- Krankenhaus-Tagegeld übernimmt. Schließlich war ich nicht zu Hause und hatte dort keinen Ofen an, war nicht auf Toilette, und habe somit das Geld zu Hause eingespart - drum muss ich es natürlich fürs Krankenhaus bezahlen…. ?!?!?!

So! Das musste alles mal raus in die Welt.